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Die traurige Geschichte des St. Pauli Friedhofs in Dresden

    Als Teil des fächerübergreifenden Unterrichtes auf dem Hellerberge in Dresden erfahren wir die Geschichte vom Judenlager und später dem Schicksal der Ostarbeiterinnen auf dem Gebiet des jetzigen St. Pauli Friedhofs in Dresden. Unsere Geschichtslehrerin Yulia erzählt uns von den Schicksalen der Menschen dort.

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    Das "Judenlager Hellerberg" im Nationalsozialismus

    Das „Judenlager Hellerberg“ war ein Ort, den die Nationalsozialisten von November 1942 bis März 1943 nutzten, um die jüdischen Einwohner Dresdens zu kontrollieren. Die meisten dieser Menschen mussten Zwangsarbeit  leisten. Der Lagerort außerhalb der Stadt, im damaligen Klotzsche, wurde bewusst gewählt. Die Nationalsozialisten erklärten Dresden daraufhin als „judenrein“.

    Die Menschen wurden nach Auschwitz deportiert

    Die Bedingungen in dem Lager, das sich in einer ehemaligen Kiesgrube befand, waren sehr schlecht. Die dort untergebrachten Kinder, Frauen und Männer lebten beengt in einfachen Holzbaracken. Die Unterkünfte und sanitären Anlagen waren sehr einfach und reichten für die große Anzahl an Menschen nicht aus. Am 3. März 1943 wurden 293 Menschen aus Dresden von diesem Lager nach Auschwitz deportiert, einem Ort, an dem viele Menschen verfolgt und ermordet wurden.

     

    Das Lager wurde als „Ausländerkinder-Pflegestätte“  weitergenutzt

    Diese Lager dienten weiter dazu, das Überleben neugeborener Kinder von Zwangsarbeiterinnen aus den besetzten Gebieten im Osten Europas – aus Russland und Polen – extrem zu erschweren. Während die Mütter kurz nach der Geburt zur Arbeit gezwungen wurden, sorgten die Verantwortlichen im Lager absichtlich dafür, dass die Babys mangelhaft versorgt wurden. Dies führte zum Tod vieler Kinder. Für 225 Kinder ist der Tod im „Lager Kiesgrube“ nachgewiesen.

    Die Gräber waren erst nicht bekannt und wurden nun zur Erinnerung gestaltet

    Die meisten von ihnen wurden ohne Namen auf dem nahegelegenen St. Pauli-Friedhof beerdigt. Viele Jahrzehnte lang war die genaue Stelle der Gräber nicht bekannt. Seit 2015 erinnern Gedenktafeln für jedes dieser Kinder in einer langen Reihe an die jüngsten Opfer rassistischer Gewalt während der Zeit des Nationalsozialismus. Die Gestaltung dieser Gedenkstätte erfolgte durch das Engagement vieler Bürger:innen Dresdens unterschiedlicher Generationen.

     

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    Vielen Dank, liebe Yulia, für die Einblicke.